Welche Symptome deuten auf eine STI?

Es juckt im Schritt, es brennt beim pinkeln… was kann das nur sein?

Gut, dass du fragst, denn vielleicht hast du dich mit einer sexuell übertragbare Infektion (STI) angesteckt!

Aber wie kannst du erkennen, ob es sich bei deinen Beschwerden um eine STI wie Chlamydien, Syphilis, Gonorrhoe, Hepatitis C oder HIV handelt? hier bekommst du genau darauf ein paar Antworten, die dir helfen können das herauszufinden!


Bakterielle Infektionen

Chlamydien

Bei einer Chlamydien-Infektion kommt es sehr oft vor, dass du zunächst keine merklichen Symptome feststellen kannst. Wenn eines oder mehrere der im Folgenden beschriebenen Symptome auf dich zutreffen, könnte es sich bei deinen Beschwerden um eine Infektion mit Chlamydien handeln. Dazu gehören:

  • ein ungewöhnlicher Ausfluss aus Scheide, Penis oder Anus

  • Zwischenblutungen

  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (in Scheide oder Anus)

  • Brennen/Schmerzen beim Pinkeln

  • Juckreiz an Scheide, Penis, Anus

Auch wenn diese Symptome von alleine wieder besser werden oder verschwinden sollten, ist es ratsam, dass du einen Arzt aufsuchst und das abchecken lässt. Denn Vorsicht ist bekanntlich besser als Nachsicht. Wird Chlamydien nicht frühzeitig erkannt, kann es zu schweren Entzündungen oder sogar Unfruchtbarkeit kommen, sowohl bei Frauen als auch bei Männern. Zusätzlich steigt mit einer unbehandelten Chlamydieninfektion die Gefahr, dass du dich zusätzlich mit HIV anstecken könntest. Auf Sex während einer Chlamydienbehandlung solltest du verzichten, da sie sehr leicht übertragen werden können. Also lass dich testen, gehe zu einem Arzt oder einer Ärztin und sprich mit deinen Sexualpartner*innen darüber, dass diese sich gegebenenfalls auch testen und behandeln lassen können.

Syphilis

Bei einer Syphilis Infektion gib es drei Phasen von Symptomen:

Die Primäre Syphilis zeigt sich oft in den ersten drei Wochen nach Ansteckung. Erkennbar ist sie an einem roten Fleck, der sich zu einem Geschwür mit verhärteten Rändern entwickelt und später eine farblose Flüssigkeit absondert. Dieses Geschwür kann an den Schamlippen, in der Vagina, am Penis, im Mund oder Rachen oder auch im Anus auftreten. Im Weiteren Verlauf fangen die umliegenden Lymphknoten an anzuschwellen. Ohne Behandlung verschwinden die Symptome von selbst wieder, die Krankheit selbst jedoch nicht. Die Syphilis kann weiter übertragen werden.

Die Sekundäre Syphilis **tritt nach vier bis zehn Wochen auf. Über die Blut-und Lymphbahnen deines Körpers hat sie sich nun überall ausgebreitet. Bist du in diesem Stadium einer Syphilis Infektion, hast du meist mit Fiebr, Abgeschlagenheit und auch Kopfschmerzen zu kämpfen. Es folgt zudem oft ein nicht juckender Hautausschlag, der überall, in den meisten Fällen aber an den Hand- und Fußsohlen auftritt und an eine Maserninfektion erinnern lässt. Auch diese Symptome verschwinden von selbst, hinterlassen aber weiterhin die Krankheit und Übertragbarkeit in deinem Körper. Unbehandelt können die Symptome immer wieder auftreten, wenn keine Behandlung erfolgt.

Wenn das sekundäre Stadium der Syphilis weiterhin ohne Behandlung bleibt, kann es zur tertiären Syphilis kommen. Da eine Syphilis jedoch leicht mit Antibiotika behandelt werden kann, ist dieses Stadium sehr selten geworden. Dabei bilden sich große Hautgeschwüre aus kleineren verhärteten Knötchen. Ist die Syphilis schon so weit vorangeschritten, können bleibende Schädigungen deines Herzens, Gehirns, der Knochen, Haut und auch anderer Organe die Folge sein. Schädigungen des Nervengewebes im Gehirn oder Rückenmark können zu Wesensveränderungen bis hin zur Demenz führen.

Gonorrhoe

Gonorrhoe, keinesfalls zu verwechseln mit der ähnlich klingenden Diarrhoe (Durchfall), ist eine sexuell übertragbare Infektion, die durch Bakterien, genannt Gonokokken, übertragen wird. Oft wird die Infektion auch als Tripper bezeichnet und führt zu juckenden und brennenden Entzündungen und der Bildung von Eiter. Von der Ansteckung bis zum Auftreten erster Symptome können 1 bis 14 Tage vergehen.

Bei einer Infektion der männlichen Geschlechtsorgane oder der Harnröhre mit Gonokokken wirst du einen milchig-trüben, später cremig-gelblichen übel riechender Ausfluss und eine Rötung und Schwellung der Harnröhrenmündung erkennen. Gelangen die Bakterien über die Harnröhre in die Prostata, kommt es dort zu Entzündungen, die du an Schmerzen am Damm oder der Blasengegend, häufigem Harndrang, Schmerzhaftem Stuhlgang oder auch Fieber ausmachen kannst. Dringt die Infektion bis in den Samenleiter vor, können narbige Verklebungen und Zeugungsunfähigkeit die Folge sein. Ist der Nebenhoden betroffen, wirst du eine schmerzhafte Schwellung des Hodensack feststellen.

Im Gegensatz zu den Auswirkungen auf die männlichen Geschlechtsorgane, können Gonokokken Infektionen bei Menschen mit weiblichen Geschlechtsorgangen an Vagina, Schamlippen, Gebärmutter, Gebärmutterhals, Eileitern, Harnröhre und Bauchhöhle oft ohne Symptome verlaufen. Ansonsten können Schmerzen beim Pinkeln, häufiger Harndrang, übel riechender Ausfluss oder Schmierblutungen auftreten. Bei Nichtbehandlung können die Gonokokken in die Eileiter wandern und dort narbige Verklebungen und irgendwann Komplikationen in der Frühschwangerschaft oder Unfruchtbarkeit auslösen.

Auch im Enddarm und im Rachen kann eine Gonorrhoe Infektion auftreten. Im Enddarm kannst du ein Jucken oder Brennen feststellen, sowie schleimig-eitrige Ausflüsse, Blutungen oder Schmerzen beim Analverkehr. Im Rachen und der Mundhöhle sind oft nur sehr geringe Symptome spürbar, die durch Halsschmerzen an eine Erkältung erinnern und leicht verwechselt werden können.

Bei einer Verschleppung zu den Augen aus dem Genital- oder Analbereich kann sich die Bindehaut der Augen röten und eine eitrige Schwellung der Augenlider hervorrufen. Werden diese Symptome nicht behandelt, kann es zu einer Erblindung kommen. Bei der Geburt kann sich eine Gonorrhoe auch auf die Bindhaut des Babys übertragen und dort schwere Entzündungen auslösen. Unbehandelt kann es auch hier zu einer Erblindung kommen.

Ohne eine Behandlung, können sich die Gonokokken weiter im Körper ausbreiten und schließlich zu Gelenksentzündungen, Hautveränderungen, Herzklappenentzündungen oder Hirnhautentzündungen führen.


Virale Infektionen

Hepatitis C

Bei Hepatitis C handelt es sich um eine Leberentzündung, ausgelöst durch das Hepatitis-C- Virus (HCV), wird über das Blut übertragen und kann unter anderem beim Sex weitergegeben werden. Das Auftreten von Symptomen ab der Ansteckung kann 3 Wochen bis 6 Monate dauern. Oft treten zu Beginn nur leichte und unspezifische Symptome wie

  • Abgeschlagenheit

  • Appetitlosigkeit

  • Übelkeit

  • Gelenk- und Muskelschmerzen

  • leichtes Fieber

auf. Zusätzlich können aber auch Symptome einer Gelbsucht auftreten, die auf eine Hepatitis C Infektion hindeuten. Eine Gelbsucht oder auch Ikterus erkennst du an:

  • Gelbfärbung der weißen Teile der Augen

  • gelbliche Hautfärbung

  • heller Stuhl

  • dunkler Urin

  • Hautjucken

Manchmal heilt eine Hepatitis C Infektion komplett aus aber in 60-85% der Fälle verläuft sie chronisch, aber oft relativ mild. Hast du eine chronische Hepatitis C Erkrankung, wirst du Symptome wie Müdigkeit, unspezifische Oberbauchschmerzen, Leistungsinsufizienz, Juckreiz und Gelenkschmerzen feststellen können. Spätfolgen einer chronischen Hepatitis C können Leberentzündung oder auch Leberfibrosen sein, die zu Leberversagen oder Leberkrebs führen können.

Humanes Immundefizienz Virus (HIV)

HIV ist ebenfalls eine Infektionskrankheit, die vor allem bei ungeschütztem Sex übertragen werden kann. Die ersten Symptome treten meistens nach 6 Tagen bis 6 Wochen auf. In dieser akuten Infektionsphase zeigen sich meist Grippe ähnliche Symptome wie:

  • Müdigkeit

  • Kopfschmerzen

  • Erschöpfung

  • Verminderte körperliche Leistungsfähigkeit

  • Fieber

  • Nachtschweiss

  • Durchfall

  • Geschwollene Lymphknoten und Rachenmandeln

  • Muskel- und Gliederschmerzen

  • Appetitlosigkeit

  • Hautausschlag

denen eine symptomfrei Zeit von Monaten bis Jahren folgen kann. In dieser symptomfreien Zeit ist das Körpereigene Immunsystem noch in der Lage das Virus soweit wie möglich zu bekämpfen und die Ausbreitung zu verlangsamen.

Doch ohne Behandlung kann sich die akute HIV Infektion stetig zu einem chronischen HIV-Stadium weiterentwickeln. Es treten erneut Symptome an deinem Körper auf, die du meistens als unspezifische Störungen deines allgemeinen Wohlbefindens wahrnehmen kannst. Solche können sein:

  • Nachtschweiß

  • langanhaltende Lymphknotenschwellungen

  • Fieber

  • Gürtelrose

  • langanhaltender Durchfall (ca. 4 Wochen)

  • langanhaltende Pilzerkrankungen in Mund, Rachen und Scheide (mind. 4 Wochen)

  • Listerieninfektion (Listeriose durch Bakterien)

  • Nervenschädigungen an Armen und Beinen (Schmerzen, Kribbeln, Taubheit)

Aus HIV wird Aids

Irgendwann hat das Virus den Körper so sehr geschädigt, dass das Immunsystem ihn nicht mehr in Schach halten kann. Es versagt. Tritt dieser Zustand der Immunschwäche ein, nennt man die Folgen Aids.

Aids kann Monate bis Jahre nach einer Infektion mit dem HI-Virus ausbrechen. In Deutschland ist dieser schwere Immundefekt aber sehr selten geworden, da in den meisten Fällen einer HIV Infektion eine die Behandlung dieser das Fortschreiten der Erkrankung verhindern kann!

Kommt es jedoch zum Stadium Aids hat man aufgrund der Immunschwäche des Körpers mit schwerwiegenden Erkrankungen zu kämpfen. Diese können unter anderem sein:

  • Tuberkulose

  • verschiedene Krebsarten

  • Waisting Syndrom (=ungewollter Gewichtsverlust, Durchfall, Fieber)

  • bestimmte Art der Lungenentzündung

  • Pilzerkrankungen der Luft- und Speiseröhre, Bronchien und Lunge

HIV ist heutzutage sehr gut behandelbar, ohne dass es du Aids kommen muss.

Solltest du aufgrund deiner Symptome darauf schließen, dass du vielleicht eine STI haben könntest, dass lasse dich umgehend testen oder suche direkt einen Ärztin auf. Aber mache auch regelmäßig STI Tests, auch wenn du bisher keine Symptome hast. So kannst du verhindern, dass sich eine STI unbemerkt ausbreitet und du schlimmere Symptome bekommst als nötig.

Wenn du mehr darüber wissen möchtest, wie du einer STI vorbeugen kannst oder was zu tun ist, wenn du ein positives STI Testergebnis hast, dann check gerne unsere Beiträge zu diesen Themen aus.


Standard STI 5

Teste dich auf die 5 häufigsten STIs: Chlamydien, HIV, Hepatitis C, Gonorrhoe und Syphilis.

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