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Genitalinfektionen, die keine STI's sind - männliche Genitalien Edition

Auch bei männlichen Genitalien können verschiedene Infektionen auftreten, die nicht als STI's eingestuft werden. Erfahren Sie hier, welche das sind und wie Sie sie erkennen können!


Harnwegsinfektionen

Bei Männern im Alter von 20 bis 50 Jahren können auch Harnwegsinfektionen auftreten, aber aufgrund der viel längeren Harnröhre etwa 50-mal seltener als bei Frauen. Ab einem Alter von 50 Jahren steigt jedoch auch bei Männern das Risiko für eine Harnwegsinfektion. Bei männlichen Genitalien haben Bakterien aufgrund der Länge der Harnröhre Schwierigkeiten, eine Höhe zu erreichen, in der Infektionen ausgelöst werden können. Die häufigsten Harnwegsinfekte bei Männern sind daher Harnröhren- und Prostataentzündungen. Da auch die Prostata betroffen sein kann, werden Harnwegsinfektionen bei männlichen Genitalien oft als komplizierter eingeschätzt.


Was sind die Symptome?

Wie bei weiblichen Genitalien ist das erste Anzeichen für eine Harnwegsinfektion bei Männern das unangenehme Brennen beim Wasserlassen sowie ein sehr häufiger Harndrang. Vor allem bei älteren Betroffenen werden diese Symptome oft von Fieber begleitet.


Begleitumstände

Bei Betroffenen mit männlichen Genitalien gibt es oft einige Begleitumstände, die für die Infektion der Harnwege verantwortlich sein können. Dazu können gehören:

  • gestörter Urinabfluss durch Prostatavergrößerung, Harnröhrenverengung, Vorhautveränderungen, Harnsteine oder Geschwüre

  • gestörte Harnentleerung durch neurologische Erkrankungen wie Querschnittslähmungen, MS oder Demenz

  • Diabetes mellitus

  • Niereninsuffizienz

  • Dauerkatheter oder andere Fremdkörper


Pilzinfektion

Ähnlich wie bei Frauen kann auch bei Männern eine Genitalpilzinfektion durch den Hefepilz Candida albicans auftreten, der oft durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen wird. Wenn sich der Pilz im Intimbereich vermehrt, kann dies zu einer Infektion führen, die als Candida-Balanitis oder Penispilz bezeichnet wird.


Symptome

Eine Infektion mit diesem Pilz tritt in erster Linie an der Penisspitze auf. Dabei können folgende Symptome auftreten:

  • Jucken der Penisspitze

  • wunde bzw. entzündete Penisspitze

  • geschwollene Vorhaut

  • Jucken, Brennen und/oder Schmerzen beim Pinkeln und Sex

  • übelriechende Ablagerungen unter der Vorhaut

  • nässende Bläschen an der Eichel

  • eitriger Ausfluss

Einige Faktoren können das Risiko einer Genitalpilzinfektion erhöhen. Häufig sind Männer betroffen, bei denen Vorhautverengungen vorliegen oder bei denen das Immunsystem geschwächt ist. Auch die Einnahme von Antibiotika, eine Diabeteserkrankung oder übertriebene Genitalhygiene können das Auftreten einer Genitalpilzinfektion wahrscheinlicher machen. Da die Pilzinfektion vor allem Symptome einer Entzündung mit sich bringt, kann es im Verlauf auch zu Fieber kommen.


Vorbeugung und Behandlung

Es gibt einige Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um eine Pilzinfektion zu vermeiden. Dazu gehört die richtige und nicht übertriebene Genitalhygiene sowie das Tragen von lockerer und atmungsaktiver Kleidung. Verzichte dabei auf reizende und parfümierte Seifen und Duschgels und ziehe eine Dusche einem langen Bad vor. Achte darauf, dass du deinen Penis sorgfältig reinigst und anschließend mindestens genauso sorgfältig abtrocknest. Beim Sex solltest du auf Safer-Sex-Methoden zurückgreifen, um dich nicht bei deinem Partner oder deiner Partnerin anzustecken.

Sollte es dennoch zu einer Pilzinfektion kommen, keine Sorge, denn diese lassen sich in der Regel leicht und erfolgreich behandeln. Hierbei kommen Antimykotika zum Einsatz. Diese Antipilzmittel enthalten verschiedene Wirkstoffe, die das Wachstum der Pilzerreger hemmen und sie schließlich komplett abtöten. Das Antipilzmittel kann dabei in Form von Cremes direkt lokal auf die Infektion aufgetragen werden oder als Tablette eingenommen werden. Es kann zwischen 3 und 14 Tagen dauern, bis die Symptome verschwunden sind. Während der Behandlung solltest du unbedingt versuchen, deinen Penis trocken zu halten, da feuchtwarmes Klima das Pilzwachstum begünstigt. Wenn du häufiger mit Pilzinfektionen zu kämpfen hast, könnte eine Beschneidung, also die chirurgische Entfernung deiner Vorhaut, eine Überlegung wert sein. Gerade Menschen mit Vorhautverengungen leiden häufiger unter Pilzinfektionen, und eine Beschneidung kann diesen Risikofaktor eliminieren.


Balanitis und Balanoposthitis

Wenn von Balanitis gesprochen wird, ist damit nur die Entzündung der Eichel gemeint. Diese kann zum Beispiel bei einer Pilzinfektion auftreten und verursacht unter anderem Rötungen, Schwellungen und Schmerzen. Sie kann aber auch durch sexuell übertragbare Infektionen oder falsche Hygiene verursacht werden. Wenn die Vorhaut zusätzlich von der Entzündung betroffen ist, handelt es sich um eine sogenannte Balanoposthitis.

Leidest du an den Symptomen einer der hier genannten Infektionen, dann suche am besten eine urologische Praxis auf, um deine Beschwerden abklären zu lassen und die richtige Behandlung zu bekommen. Denkst du, dass es sich bei deiner Symptomatik doch eher um eine STI handelt? Dann lies doch einfach mal unsere Beiträge zu diesen Themen durch!


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